EEX Leipzig, die Börse für Energieprodukte

Bild: © 2011 European Energy Exchange AG
Die Strombörse Leipzig oder auch „European Energy Exchange AG“ ( EEX Leipzig ) hat sich seit ihrer Fusion im Jahr 2002 zu einer europaweiten Börse für Energieprodukte entwickelt. Etwa 250 Teilnehmer handeln hier Strommengen aus.
Darunter befinden sich die vier großen Energieversorger Vattenfall, RWE, E.ON und EnBW. Aber auch Stadtwerke, ausländische Energieversorger, Finanzinstitute und industrielle Großkunden sind darunter. Der an der EEX Leipzig gehandelte Strompreis gilt als Referenz für den gesamten Stromhandel im europäischen Raum und hat große Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung.
Strombörse Leipzig handelt Strombedarf aus
An der EEX Leipzig wird etwa ein Viertel des in Deutschland gehandelten Strommix umgeschlagen. Im sogenannten Spotmarkt handeln die Teilnehmer Strombedarf für den Folgetag aus. Sie haben bis 12 Uhr Zeit, Gebote für ihren An- und Verkauf abzugeben. Nach diesem Angebot und Nachfrage Prinzip wird anschließend der Preis festgelegt. Dieser Preis gilt als Referenzwert auch für Geschäfte außerhalb der EEX Leipzig.
Merit Order Effekt - das teuerste Kraftwerk bestimmt den Strompreis
Nach dem sogenannten Merit Order Effekt bestimmt das teuerste Kraftwerk den Preis an der EEX Leipzig. Danach werden zuerst die Kraftwerke berücksichtigt, die die geringsten schwankenden Kosten haben, was derzeit noch die Atomkraftwerke sind. Anschließend folgen Braun- und Steinkohlekraftwerke, Gaskraftwerke und zum Schluss Öl mit der teuersten Produktion. Müssen beispielsweise Steinkohlekraftwerke mit ans Netz genommen werden, um den Tagesstrombedarf zu decken, bestimmen sie den Tagespreis an der EEX Leipzig.
Damit aber auch Wind- und Solaranlagen und andere Erneuerbare Energie Erzeuger mit ans Netz kommen, schreibt das Erneuerbare Energien Gesetz hierfür eine Mindestmenge vor. Der grüne Strom hat Vorrang vor dem Merit Order. Mit der EEG-Umlage werden wiederum steigende Börsenpreise an der EEX Leipzig aufgefangen.
Die Erneuerbaren stellen auch große neue Herausforderungen an das Stromnetz. Damit die Energiemengen besser verwaltet werden können, dringen Smart Meter immer stärker an die Öffentlichkeit.